Aus der deutschen Geschichte.
I. Von den alten Deutschen.
Schon vor zweitausend Jahren erstreckten sich die Wohnsitze unseres Volkes von dem Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen und von den Alpen bis zur Ostsee und Nordsee. Das deutsche Land war aber damals nicht so schön und fruchtbar wie heutzutage. Es war vielmehr zum größten Teil mit dichten Wäldern bedeckt, in denen wilde Tiere, wie der Wolf, der Bär, der Luchs, der Auerochs, der Wisent und das Elentier hausten. Ta die alten Deutschen die breiten und wasserreichen Flüsse noch nicht einzudämmen verstanden, traten letztere häufig aus ihren Usern und verwandelten weite Strecken Landes in unzugängliche Sümpfe. Nur ein geringer Teil des Landes war angebaut; allein die Fruchtbarkeit war nicht groß, weil die Lust meist nebelig war und der Winter mehr als die Hälste des Jahres dauerte.
Die alten Deutschen waren in viele Stämme geteilt; daß sie aber nur eiu einziges Volk ausmachten, zeigten ihre Sitten und Einrichtungen, sowie ihre Körpergestalt. Sie hatten einen hohen Wuchs, schlanke und kräftige Glieder, weiße Haut, rötlich-blondes Haar und blaue Augen. Ihre Kleidung war einfach; sie bestand aus einem Mantel vou Wolle oder Pelzwerk, der durch eine Spange von Metall, bei den ärmeren durch einen Baumdorn festgehalten wurde. Nur die reichsten Leute trugen leinene Kleider: die Frauen lange und weite Gewänder ohne Ärmel, mit einem Purpurstreis geziert, die Männer eng anliegende Wämser und Beinkleider.
Städte und Dörser gab es in Deutschland nicht. Die Gehöfte wurden in der Mitte der Grundstücke, so weit als möglich von den Nachbarn entfernt, angelegt. Die Häuser waren aus rohen Baumstämmen aufgebaut, mit Lehm beworfen und mit Stroh gedeckt, ihre Giebel mit bunten Farben angestrichen. Auch kellerartige Räume wurden angelegt zur Aufbewahrung von Vorräten, als Schutz gegen die Winterkälte und als Versteck bei Feindesnot. Die Hausgeräte waren ärmlich: irdenes und hölzernes Geschirr, statt der Betten Mooslager mit Tierfellen bedeckt.
Berger-Stehle, Erzählungen aus der Welrgei'chichle. \
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Ostsee Nordsee Deutschland Berger-Stehle
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Extrahierte Personennamen: Maas Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Belgiens Flachlandc Antwerpen Petroleum Belgiens Europas Belgiens Hügellandc Oberstadt La_Belle-Allianee Frankreich Deutsch- Namur Frankreichs Niederlande Holland Heide Deutschland Belgien Frankreich Nordsee_Südersee Rheins Dollart
Deutschland.
Deshalb war das Deutsche Reich von jeher das wichtigste
Land des Erdteiles. Durch Deutschland bahnte sich der
Handelsverkehr des Nordens mit dem Süden, des Westens
mit dem Osten seit Jahrhunderten bis auf den heutigen
Tag seine Pfade, und trotz der geringen Entwickelung
unserer Küste hat deutsche Kraft und Ausdauer auch unserer
Schiffahrt einen Platz unter den ersten Seemächten der
Erde gesichert. — Kein anderes Land ist aber auch so oft
der Schauplatz allgemein-enropäischer Kriege gewesen, und
kein anderes Reich ist durch natürliche Grenzen so wenig
geschützt wie das unsrige. Im S. und S.o. sind Gebirge
vorgelagert; im W. folgt unsere Grenze zwar den Vo-
gesen, läuft aber dann ohne sichernden Abschluß über
die Hochflächen jenfeit des Rheines, wo überhaupt der S.
und N. unseres Vaterlandes fast in einem gemeinsamen W.
aufgehen. Hier ist der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht
Deutschlands Grenze", das einigende Band unseres Südens
^ und Nordens. Der O. unseres Reiches geht unmerklich in
das russische Flachland über, und nur Menschenhand hat
hier Grenzzeichen gesetzt. Auch der N. entbehrt da, wo
sich zwischen Ost- und Nordsee die jütische Halbinsel den
nordgermanischen Reichen wie eine Hand entgegenstreckt,
des natürlichen Schutzes. So beruht unsere Sicherheit
lediglich auf unserer Kraft, die sich vor allem in dem
einheitlichen, stets schlagfertigen Heere kuudgiebt, auf das
wir mit berechtigtem Stolze blicken, ohne uns in Selbst-
überhebung einzuwiegen. Unsere Wehrkraft hat aber ihre
Aufgabe nicht im Angriffe, sondern in der Verteidigung,
und das neue Deutsche Reich ist der zuverlässigste.bürge
des europäischen Friedens*).
4. Natürliche Einteilung, Bodenbildung und
Gewässer.**)
A. Überblick.
Das Deutsche Reich zeigt an seiner Oberfläche einen
reichen Wechsel der Bodenformen. Es zerfällt in eine
*) „Das deutsche Volk hat weder das Bedürfnis noch die
Neigung, über seine Grenzen hinaus etwas anderes als den^auf
gegenseitiger Achtung der Selbständigkeit und gemeinsamer Für-
derung der Wohlfahrt begründeten Verkehr der Völker zu er-
streben." Bismarck.
„Was Deutschland in einem halben Jahre mit seinen siegrerchen
Waffen errungen hat, das muß es eiu halbes Jahrhundert mit
Waffen schützen, damit es uns nicht wieder entrissen werde." Mollte.
„Nur ein mächtiges Deutschland in der Mitte von Europa
ist die Bürgschaft sür den europäischen Frieden." Moltke,
**) S. Fig. 29 und 30.
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Moltke
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Rheines Rhein Deutschlands Nordsee Deutschland Deutschland Europa
Erster Abschnitt.
Die Völker der Inorgeniandes.
1. Die ersten Völker, von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten, wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, nutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker.
2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten.
1. Die Nmanler. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. (Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen weg von beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil. von den Ländern, die er burchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien ober Mohrenlanb; das untere £anb bis zum Meere heißt n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt und W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt
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Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
unbekannt geblieben; Ägypten dagegen war schon im hohen Altertum berühmt und ist eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt.
2. Ägypten. Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wirb im Osten und Westen von oben Gebirgen begrenzt, die das nur 10 — 20 km breite Flußtal umschließen. Im Norben erweitert sich das Tal zu einer Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bitbet und wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das Delta genannt wirb. Diese Ebene und das schmale Flußtal' sinb außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn ba es in dem Lanbe säst gar nicht regnet, so könnten in der Glut der Sonne kein Baum, kein Strauch, kein Getreibe gebethen, und der Boden müßte zur öden Wüste verdorren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit. Da schwillt der Nil mächtig an durch die Regengüsse, die währenb der Regenzeit in seinem Quelllanbe fallen, übersteigt feine Ufer und bebeckt mit seinen Fluten weithin die Talebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Stabte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn die Gewässer allmählich wieber sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boben trefflich büngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst zu pflügen, sortbern nur zu säen braucht, um die reichsten Ernten zu erhalten. Vorzüglich gebieh das Getreibe, weshalb Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt würde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor: das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis.
3. Ägyptens Hauptstädte. Daß bei biefer Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, ist natürlich. Schon in den ältesten Zeiten war das Land, wie erzählt wirb, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter ihnen hervor: Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas, und das hunberttorige T h e b e n im oberen Teile des Laubes.
5+ Die Kasten und die Religion der Ägfpter.
1. Die Kasten« Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng voneinanber gesonderte erbliche Stände, in denen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand
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Erster Teil.
Das Altertum.
z Die Geschichte des Altertums umfaßt wiederum drei einzelne Gebiete, welche der Zeit nach aufeinander folgen, wenngleich sie sich nicht durch bestimmte Jahre abgrenzen. Es sind:
I. Die Geschichte der Ägypter und der Völker Asiens.
Ii. Die Geschichte der Griechen.
Iii. Die Geschichte der Römer.
I.
Die Ägypter und die Völker Asiens.
§ 1. Die Ägypter.
Das älteste Volk, das eine Kultur besaß, waren die Ägypter. Sie bewohnten die Niederungen des Nil. Dieser Fluß übte durch seine Eigentümlichkeit (regelmäßige Überschwemmungen) den größten Einfluß auf das Leben des Volkes. Die Hauptbeschäftigung desselben war der Ackerbau, der hier, wie allerorts, die Grundlage höherer Gesittung wurde. Die Wissenschaften, welche dem praktischen Leben dienen (Mathematik, Astronomie, Baukunde, Medizin), erreichten hier einen hohen Grad der Ausbildung. Große Bauten, die den Jahrhunderten getrotzt haben (Pyramiden, Obelisken re.), Wasserarbeiten, wie die Ausgrabung des Sees Mö-ris, die Herstellung des Papieres (Papyrusstaude), künstlicher Gewebe, die Erfindung der Lautschrift (Übergang von der Bilderschrift, den Hieroglyphen, zu der hieratischen und demotischen), das alles bezeugt, daß die Ägypter einen hohen Grad von Betriebsamkeit und Erfindsamkeit besaßen. Ihre Religion war, wie die
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Die vereinigten Staaten von Nordamerika. * 89
von W. nach O. strömen, ist der Missouri der längste') (länger als der Haupt-
ström) und wasserreichste; auch der Nebraska, der Arkansas ^ärkanßäs^
und der Red River [rttver] d. h. roter Fluß führen große Wassermeugen
mit sich, sind aber nur in ihrem Unterlauf schiffbar.
Die Niederung des Mississippi wird im O. durch das Mittelgebirge der
Alleghauies [ällegenis] begrenzt. Sie streichen der Küste parallel von
Sw. nach No. und enthalten überaus reiche Steinkohlen- und Eisenerzlager.
Nach W. entsenden sie den Ohio [ohei'o] als größten linken Nebenfluß des
Mississippi, nach O. aber viele Küstenflüsse, von denen der Delaware
ldelewär^ und der Hudson [fjöbfit] erwähut seien.
Klima und Vegetation. Die Westküste vom Columbia bis zur
Halbinsel Calisornien, begünstigt durch gleichmäßige Temperatur, erinnert
in der Vegetation an das Mittelmeergebiet. Die Winter sind kurz, die
Sommer regenlos. Allerhand Getreidearten und Fruchtbäume liefern außer-
ordentliche Erträge. Von den zahlreichen Waldbäumen fällt am meisten der
Mammutbaum auf, der an die Höhe unserer höchsten Kirchtürme heran-
reicht. In den baumlosen Prärieen herrschen strenge Winter und dürre
regenlose Sommer. Die Mississippi-Niederuug bis zum atlantischen
Ozean gehört zum nordamerikanischen Waldgebiet ss. S. 31). Die Regen-
zeit tritt hier mit dem Sommer ein; die europäischen Getreidearten, dazu
Reis, Baumwolle, Zuckerrohr und Tabak, bilden die wichtigsten Kulturpflanzen.
An der Küste des Golfs treten immergrüne Laubhölzer und Palmen auf.
politisches. Die Indianer, die alten Bewohner des Landes, sind fast
ganz auf das westliche Jagdgebiet zurückgedrängt und umfassen, in viele
Stämme geteilt, nur wenige Hunderttausende. Von den Eingewanderten
haben die Engländer, Danke es [jankes] genannt, einen solchen Einfluß er-
langt, daß sie alle übrigen Einwanderer, namentlich Deutsche und Fran-
zosen, in kurzer Zeit zur Annahme von englischer Sprache und Sitte nötigen
und so der Nordamerikanischen Nation einverleiben. Im W. wohnen
noch viele Neger, welche einst als Sklaven von Afrika eingeführt wurden,
feit 1864 aber ihre Freiheit erhalten haben, und Mulatten, d. h. Misch-
linge von Weißen und Negern. (Neger und Mulatten über 6 Mill.)
Die rastlose Thätigkeit der Bevölkerung und die massenhafte Einwan-
dernng haben das Land in wenigen Jahrzehnten zu einem der ersten Kultur-
staateu der Erde gemacht: Handel und Industrie blühen wie in den ersten
Ländern Europas.
Politisch zerfällt die Union in 39 Staaten, welche wie die Schweizer
.Kantone, eine gemeinsame Verfassung haben mit einem Präsidenten an
der Spitze; jeder Staat besorgt aber die eigenen Angelegenheiten selbständig.
Außerdem bestehen noch 9 Territorien, welche erst dann zu Staaten er-
hoben werden, wenn ihre Einwohnerzahl genügend gewachsen ist. Die Buu-
deshauptstadt Washington* suöschingtn^ liegt am Ostabhange der Allegha-
nies sälleg^nis^.
An der buchten- u. hafenreichen atlantisch en Küste folgen von No. nachsw.:
Wboston [bosttt], 370 T. Einw.. große Handels- und Gelehrtenstadt.
Geburtsort John Franklins [fränflin].
1) Der Mississippi-Missouri ist 7300 km lang, j Der Jäng-tse-kiäng . „ 5200 km lang.
Der Amazoncnstrom . „ 5700 „ „ | Die Donau . „ 2800 „
Dcr Nil ......,6400' „ „ | Der Rhein...... 1300 „
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Extrahierte Personennamen: 370_T. John_Franklins
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nebraska Arkansas Ohio Columbia Calisornien Afrika Europas Washington Donau Rhein
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843.
Grundlegung der neueren Geschichte.
I. Die Gfermaiicn und ihre Staatenmldungen auf römischem
Reichsbodeu.
1. Die westgermanische Wanderung.
Die Heimat des Urvolks der Indogermanen oder Arier suchte man früher gewöhnlich in Asien, heute wohl mit mehr Recht in dem Steppengebiet an der mittleren Wolga. Nach einem
Zusammenwohnen während unmeßbarer Zeiträume und immer weiterer Ausbreitung zerriß das Urvolk in zwei Teile, einen
östlichen, aus dem die Inder und Iranier, und einen west-
lichen, aus dem die Armenier und Thraker, die Illyrier (Albanesen), die Griechen, die Italiker und Kelten, die Germanen und die Balto- Slawen hervorgegangen sind.
Die Germanen saßen um 500 v. Chr. in dem Tieflande zwischen der mittleren Weichsel und der Elbe. Von hier aus haben sie sich in den nächsten 500 Jahren ausgedehnt. Das ist die westgermanische Wanderung. Nach 0. verbreiteten sie sich bis gegen den Pregel, nach N. über die Inseln der Ostsee und den Süden Skandinaviens, nach W., wo sie die Kelten vorwärts schoben, bis über den Niederrhein. Im S. war lange Zeit das deutsche Mittelgebirge die Grenze zwischen Germanen und Kelten. Als die keltischen Yolcae — nach ihrem Namen nannten die Germanen alle Kelten und später alle romanisch Redenden Welsche — aus ihren Sitzen in den westlichen Mittelgebirgen verschwanden, benutzten die Kimbern und Teutonen die dadurch entstehende Auflockerung der Yölkermassen zu dem verunglückten Yorstoß aus ihrer Heimat an der Mittelelbe und Nordseeküste nach Süden (I § 92). Der nunmehr nach Westen (Gallien) gerichteten Ausdehnung der Germanen setzte Cäsar eine
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostsee Skandinaviens Niederrhein Gallien
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. Grundlegung der neueren Geschichte.
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem
Reichsboden.
1. Die westgermanische Wanderung.
Die Heimat des Urvolks der .Indogermanen oder Arier sachte man früher gewöhnlich in Asien, heute wohl mit mehr Recht in dem Steppengebiet an der mittleren Wolga. Nach einem Zusammenwohnen während unmeßbarer Zeiträume und immer weiterer Ausbreitung zerriß das Urvolk in zwei Teile, _einen östlichen, aus dem die Inder und Iranier, und einen westlichen, aus dem die Armenier und Thraker, die Illyrier (Albanesen), die Griechen, die Italiker und Kelten, die Germanen und die Balto - Slawen hervorgegangen sind.
Die Germanen saßen um 500 v. Chr. in dem Tieflande zwischen der mittleren Weichsel und der Elbe. Von hier aus haben sie sich in den nächsten 500 Jahren ausgedehnt. Das ist die westgermanische Wanderung. Nach 0. verbreiteten sie sich bis gegen den Pregel, nach N. über die Inseln der Ostsee und den Süden Skandinaviens, nach W., wo sie die Kelten vorwärts schoben, bis über den Mederrhein. Im S. war lange Zeit das deutsche Mittelgebirge die Grenze zwischen Germanen und Kelten. Als die keltig^fiil_edlßa.e — nach ihrem Namen nannten die Germanen alle Kelten und später alle romanisch Redenden Welsche — aus ihren Sitzen in den westlichen Mittelgebirgen verschwanden, benutzten die Kimbern und Teutonen die dadarch entstehende Auflockerung der Völkermassen zu dem verunglückten Vorstoß aus ihrer Heimat an der Mittelelbe und Nordseeküste nach Süden (I § 92). Der nunmehr nach Westen (Gal-lien) gerichteten Ausdehnung der Germanen setzte Cäsar eine
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