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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 1

1902 - Karlsruhe : Lang
Aus der deutschen Geschichte. I. Von den alten Deutschen. Schon vor zweitausend Jahren erstreckten sich die Wohnsitze unseres Volkes von dem Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen und von den Alpen bis zur Ostsee und Nordsee. Das deutsche Land war aber damals nicht so schön und fruchtbar wie heutzutage. Es war vielmehr zum größten Teil mit dichten Wäldern bedeckt, in denen wilde Tiere, wie der Wolf, der Bär, der Luchs, der Auerochs, der Wisent und das Elentier hausten. Ta die alten Deutschen die breiten und wasserreichen Flüsse noch nicht einzudämmen verstanden, traten letztere häufig aus ihren Usern und verwandelten weite Strecken Landes in unzugängliche Sümpfe. Nur ein geringer Teil des Landes war angebaut; allein die Fruchtbarkeit war nicht groß, weil die Lust meist nebelig war und der Winter mehr als die Hälste des Jahres dauerte. Die alten Deutschen waren in viele Stämme geteilt; daß sie aber nur eiu einziges Volk ausmachten, zeigten ihre Sitten und Einrichtungen, sowie ihre Körpergestalt. Sie hatten einen hohen Wuchs, schlanke und kräftige Glieder, weiße Haut, rötlich-blondes Haar und blaue Augen. Ihre Kleidung war einfach; sie bestand aus einem Mantel vou Wolle oder Pelzwerk, der durch eine Spange von Metall, bei den ärmeren durch einen Baumdorn festgehalten wurde. Nur die reichsten Leute trugen leinene Kleider: die Frauen lange und weite Gewänder ohne Ärmel, mit einem Purpurstreis geziert, die Männer eng anliegende Wämser und Beinkleider. Städte und Dörser gab es in Deutschland nicht. Die Gehöfte wurden in der Mitte der Grundstücke, so weit als möglich von den Nachbarn entfernt, angelegt. Die Häuser waren aus rohen Baumstämmen aufgebaut, mit Lehm beworfen und mit Stroh gedeckt, ihre Giebel mit bunten Farben angestrichen. Auch kellerartige Räume wurden angelegt zur Aufbewahrung von Vorräten, als Schutz gegen die Winterkälte und als Versteck bei Feindesnot. Die Hausgeräte waren ärmlich: irdenes und hölzernes Geschirr, statt der Betten Mooslager mit Tierfellen bedeckt. Berger-Stehle, Erzählungen aus der Welrgei'chichle. \

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 389

1906 - München : Oldenbourg
72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt. 389 72. Die Isar als Verkehrsstrahe einst und jetzt. Von Christian ©ruber.* Der Verkehr auf der Isar, der zentralen Wasserader Südbayerns, nicht bloß im geographischen sondern auch im geschichtlichen Sinne, wnrde seit alters durch eine Reihe günstiger Naturverhältnisse gefördert. Die Quellandschasteu des Flusses umfassen gemeinsam mit denjenigen der Loisach und Ammer das Herz der waldbeschatteten Bayerischen Alpen. In sie kamen die Mittelpunkte der heimischen alpinen Hausindustrie zu liegen: Mittenwald, Partenkirchen, Garmisch und Oberammergau. Weiterhin erfolgt die Entwickelung der Isar Zum flößbaren Berg-bach hauptsächlich infolge des Aufbaues des Karwendelgebirges in vier parallel von Osten nach Westen streichenden Hauptkämmen außerordentlich rasch. Bereits 20 km von ihren äußersten Quellen entfernt kann jene mit Flößen befahren werden, nämlich vom Engpasse bei Scharnitz an. Und so ist denn auch der flößbare Laufabschnitt an der Isar fast 14 mal solang als die nicht zu befahrende Strecke (275 gegen 20 km). Für die einstige Handelsbedeutung der Isar war es ferner von einschneidender Wichtigkeit, daß die Floßbarkeit des Flusses an einer Stelle ansetzt, welche den für Deutschland bequemsten Übergaug zwischen dem Süd- und dem Nordrande der Alpen vermittelt, unmittelbar auf die Senke des Brenners und damit auf eine seit uralter Zeit bekannte Verbindungsstraße zwischen dem Reich und Italien hinweist. Als sich Venedig in der zweiten Hälfte des Mittelalters zum Hauptplatz für deu auswärtigen Handel Südbayerns erhob, dem gesteigerten Warenumsatz zwischen den transalpinen Republiken und den Reichsstädten der Weg zu Land aber kaum genügen konnte, wünschten die deutschen Kaufleute die Schaffung regelmäßiger Floßfuhren und die Ausstellung eines nicht allzu hohen Frachttarifs vom Mittenwalder Rat. Doch erst 1430 kam besonders auf wiederholtes Andrängen der Nürnberger eine feste Wasserrottordnung zustande. 1450 besaß Mittenwald schon ein Floßbassin samt Ländstadel. Die Aufzählung jener Güter, die in dieser Art Warenhaus einst bis zur Weiterverfrachtung niedergelegt wurden, beweist nicht allein die Lebhaftigkeit und den Umfang der damaligen deutsch-italienischen Handelsbeziehungen sondern weist vor allem auch darauf hin, wie sehr man die Raschheit zu schätzen wußte, mit welcher die Wellen unseres Flusses die schwaukeu Fahrzeuge der Floßlente nach den unteren Jsarstädten und zur Donau hiuabtrugeu. Der alpine Charakter, welchen sich die Isar bis nahe zu ihrer Mündung bewahrt, übt nach einer doppelten Richtung Einfluß auf den Verkehr. Er unterstützt denselben einerseits durch das ansehnliche Gefälle und die bedeutende, allerdings mit den Wafferständen wechselnde Geschwindigkeit des Flusses. (Bei Mittelwasser brauchen die Flößer von Mittenwald bis Jsarmündt rnnd 40 Stunden Fahrzeit, legen sonach stündlich fast 7 km zurück.) Er beschränkt ihn jedoch anderseits durch den alljährlichen Gang der Wasserführung, welcher

3. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 26

1896 - Breslau : Hirt
26 Europa. Losreißung Belgiens in dem genannten Jahre; zugleich erklärten die enro- päischen Mächte das Land für neutral*). Von den bedeutendsten Städten liegen: Im Flachlandc: Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt an der fast von der Quelle an schiffbaren, gleich unterhalb der Stadt zu einem Meerbusen er- weiterten Schelde, der 2. Hafen des europäischen Festlandes (Petroleum, Baum- wolle, Kaffee), durch den auch viele deutsche Waren gehen. Hauptwaffenplatz Belgiens, vom 14. bis 16. Jahrh. Hauptsitz der niederländischen Malerschule, 240000 E. — Die Schelde aufwärts Gent, alte bedeutende Fabrik- und Handels- sterbt, 155 000 E. Am Vereinigungspunkt mehrerer Kanäle Brügge, im 14. Jahrh. der erste Handelsplatz Europas. Am stachen Dünenstrande Ostende, sehr be- snchtes Seebad und einziger Seehafen Belgiens. Im Hügellandc: Brüssel (Bruxelles), die glänzende, durch Gewerbfteiß, z. B. in Brüsseler oder Brabanter Spitzen, blühende Hst., wohl als „Klein-Paris" bezeichnet. 480000 E. In der Oberstadt, dem Sitz der Regierung, der Reichen und Vornehmen, herrscht französische Sprache und Lebensart, in der Alt- und der Unterstadt, dem Sitz des Handels und des Gewerbes, über- wiegt das Flämische. S.o. davon die Schlachtorte La Belle-Allianee oder Waterloo und Ligny. — Die belgischen Ebenen, vermöge ihrer Lage und Bodenbildung von jeher ein vermittelndes Gebiet zwischen Frankreich und Deutsch- land, eiu Zwischenland des germanischen und gallisch-romanischen Völkerkreises, sind oft der Schauplatz der folgenreichsten Kämpfe gewesen, und mit Recht hat man sie deshalb die „Lombardei des Nordens" genannt. Im wallonischen Bcrglandc: Lüttich, das „belgische Birmingham", an der Maas, alte, mit vielen Türmen geschmückte Stadt, ein Hauptsitz der Tuch-, Waffeu- und Gewehrfabrikation; 150000 E. Namur, am Zusammenfluß von Maas und Sambre, Festung, zwei Eingangswege Frankreichs beherrschend. Auswärtige Besitzung: Der Kongostaat (f. Heft 3, S. 47). 4. Königreich der Niederlande (Holland). [33 000 qkm, 4,7 Mill- ©.] 1. Lage, Bodenbildung und Bewässerung. Durch die Nordsee im N. und W., durch Moor, Sumpf und Heide im O. geschützt, bildet die N.w.-Ecke der niederrheinischen Ebene eine Art Jnselreich, hingewiesen auf Schiffahrt und Handel. Welche Flüsse bilden natürliche Wasserstraßen nach Deutschland, Belgien und Frankreich? Ein lies eindringender Meer- bnsen, als s. Fortsetzung der Nordsee Südersee benannt, teilt das Land in zwei Flügel: den wichtigeren s.w., das Mündungsland der Schelde, der Maas und des Rheins, und den ärmeren n.ö., der bis an den Dollart zieht und viel öde Moore in sich schließt. 1/i des durchgehende ebenen und niedrigen Bodens liegt um mehr als 5 in tiefer als der Flntfpiegel des Meeres und ist köstlicher Weide- und Fruchtboden, der See und den Flüssen abgewonnen, gegen die er dnrch Dünen und Deiche geschützt wird. Zahllose Windmühlen dienen zum Wegschaffen des andringenden Wassers *) Ein neutraler Staat darf sich bei einem Kriege keiner der kriegführenden Parteien anschließen, aber auch von keinem fremden Heere betreten werden.

4. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 100

1896 - Breslau : Hirt
Deutschland. Deshalb war das Deutsche Reich von jeher das wichtigste Land des Erdteiles. Durch Deutschland bahnte sich der Handelsverkehr des Nordens mit dem Süden, des Westens mit dem Osten seit Jahrhunderten bis auf den heutigen Tag seine Pfade, und trotz der geringen Entwickelung unserer Küste hat deutsche Kraft und Ausdauer auch unserer Schiffahrt einen Platz unter den ersten Seemächten der Erde gesichert. — Kein anderes Land ist aber auch so oft der Schauplatz allgemein-enropäischer Kriege gewesen, und kein anderes Reich ist durch natürliche Grenzen so wenig geschützt wie das unsrige. Im S. und S.o. sind Gebirge vorgelagert; im W. folgt unsere Grenze zwar den Vo- gesen, läuft aber dann ohne sichernden Abschluß über die Hochflächen jenfeit des Rheines, wo überhaupt der S. und N. unseres Vaterlandes fast in einem gemeinsamen W. aufgehen. Hier ist der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze", das einigende Band unseres Südens ^ und Nordens. Der O. unseres Reiches geht unmerklich in das russische Flachland über, und nur Menschenhand hat hier Grenzzeichen gesetzt. Auch der N. entbehrt da, wo sich zwischen Ost- und Nordsee die jütische Halbinsel den nordgermanischen Reichen wie eine Hand entgegenstreckt, des natürlichen Schutzes. So beruht unsere Sicherheit lediglich auf unserer Kraft, die sich vor allem in dem einheitlichen, stets schlagfertigen Heere kuudgiebt, auf das wir mit berechtigtem Stolze blicken, ohne uns in Selbst- überhebung einzuwiegen. Unsere Wehrkraft hat aber ihre Aufgabe nicht im Angriffe, sondern in der Verteidigung, und das neue Deutsche Reich ist der zuverlässigste.bürge des europäischen Friedens*). 4. Natürliche Einteilung, Bodenbildung und Gewässer.**) A. Überblick. Das Deutsche Reich zeigt an seiner Oberfläche einen reichen Wechsel der Bodenformen. Es zerfällt in eine *) „Das deutsche Volk hat weder das Bedürfnis noch die Neigung, über seine Grenzen hinaus etwas anderes als den^auf gegenseitiger Achtung der Selbständigkeit und gemeinsamer Für- derung der Wohlfahrt begründeten Verkehr der Völker zu er- streben." Bismarck. „Was Deutschland in einem halben Jahre mit seinen siegrerchen Waffen errungen hat, das muß es eiu halbes Jahrhundert mit Waffen schützen, damit es uns nicht wieder entrissen werde." Mollte. „Nur ein mächtiges Deutschland in der Mitte von Europa ist die Bürgschaft sür den europäischen Frieden." Moltke, **) S. Fig. 29 und 30.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erster Abschnitt. Die Völker der Inorgeniandes. 1. Die ersten Völker, von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten, wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, nutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten. 1. Die Nmanler. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. (Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen weg von beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil. von den Ländern, die er burchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien ober Mohrenlanb; das untere £anb bis zum Meere heißt n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt und W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1905 - Leipzig : Voigtländer
unbekannt geblieben; Ägypten dagegen war schon im hohen Altertum berühmt und ist eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt. 2. Ägypten. Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wirb im Osten und Westen von oben Gebirgen begrenzt, die das nur 10 — 20 km breite Flußtal umschließen. Im Norben erweitert sich das Tal zu einer Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bitbet und wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das Delta genannt wirb. Diese Ebene und das schmale Flußtal' sinb außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn ba es in dem Lanbe säst gar nicht regnet, so könnten in der Glut der Sonne kein Baum, kein Strauch, kein Getreibe gebethen, und der Boden müßte zur öden Wüste verdorren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit. Da schwillt der Nil mächtig an durch die Regengüsse, die währenb der Regenzeit in seinem Quelllanbe fallen, übersteigt feine Ufer und bebeckt mit seinen Fluten weithin die Talebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Stabte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn die Gewässer allmählich wieber sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boben trefflich büngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst zu pflügen, sortbern nur zu säen braucht, um die reichsten Ernten zu erhalten. Vorzüglich gebieh das Getreibe, weshalb Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt würde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor: das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis. 3. Ägyptens Hauptstädte. Daß bei biefer Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, ist natürlich. Schon in den ältesten Zeiten war das Land, wie erzählt wirb, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter ihnen hervor: Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas, und das hunberttorige T h e b e n im oberen Teile des Laubes. 5+ Die Kasten und die Religion der Ägfpter. 1. Die Kasten« Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng voneinanber gesonderte erbliche Stände, in denen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand

7. Alte Geschichte - S. 9

1886 - Berlin : Hofmann
Erster Teil. Das Altertum. z Die Geschichte des Altertums umfaßt wiederum drei einzelne Gebiete, welche der Zeit nach aufeinander folgen, wenngleich sie sich nicht durch bestimmte Jahre abgrenzen. Es sind: I. Die Geschichte der Ägypter und der Völker Asiens. Ii. Die Geschichte der Griechen. Iii. Die Geschichte der Römer. I. Die Ägypter und die Völker Asiens. § 1. Die Ägypter. Das älteste Volk, das eine Kultur besaß, waren die Ägypter. Sie bewohnten die Niederungen des Nil. Dieser Fluß übte durch seine Eigentümlichkeit (regelmäßige Überschwemmungen) den größten Einfluß auf das Leben des Volkes. Die Hauptbeschäftigung desselben war der Ackerbau, der hier, wie allerorts, die Grundlage höherer Gesittung wurde. Die Wissenschaften, welche dem praktischen Leben dienen (Mathematik, Astronomie, Baukunde, Medizin), erreichten hier einen hohen Grad der Ausbildung. Große Bauten, die den Jahrhunderten getrotzt haben (Pyramiden, Obelisken re.), Wasserarbeiten, wie die Ausgrabung des Sees Mö-ris, die Herstellung des Papieres (Papyrusstaude), künstlicher Gewebe, die Erfindung der Lautschrift (Übergang von der Bilderschrift, den Hieroglyphen, zu der hieratischen und demotischen), das alles bezeugt, daß die Ägypter einen hohen Grad von Betriebsamkeit und Erfindsamkeit besaßen. Ihre Religion war, wie die

8. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 89

1882 - Breslau : Hirt
Die vereinigten Staaten von Nordamerika. * 89 von W. nach O. strömen, ist der Missouri der längste') (länger als der Haupt- ström) und wasserreichste; auch der Nebraska, der Arkansas ^ärkanßäs^ und der Red River [rttver] d. h. roter Fluß führen große Wassermeugen mit sich, sind aber nur in ihrem Unterlauf schiffbar. Die Niederung des Mississippi wird im O. durch das Mittelgebirge der Alleghauies [ällegenis] begrenzt. Sie streichen der Küste parallel von Sw. nach No. und enthalten überaus reiche Steinkohlen- und Eisenerzlager. Nach W. entsenden sie den Ohio [ohei'o] als größten linken Nebenfluß des Mississippi, nach O. aber viele Küstenflüsse, von denen der Delaware ldelewär^ und der Hudson [fjöbfit] erwähut seien. Klima und Vegetation. Die Westküste vom Columbia bis zur Halbinsel Calisornien, begünstigt durch gleichmäßige Temperatur, erinnert in der Vegetation an das Mittelmeergebiet. Die Winter sind kurz, die Sommer regenlos. Allerhand Getreidearten und Fruchtbäume liefern außer- ordentliche Erträge. Von den zahlreichen Waldbäumen fällt am meisten der Mammutbaum auf, der an die Höhe unserer höchsten Kirchtürme heran- reicht. In den baumlosen Prärieen herrschen strenge Winter und dürre regenlose Sommer. Die Mississippi-Niederuug bis zum atlantischen Ozean gehört zum nordamerikanischen Waldgebiet ss. S. 31). Die Regen- zeit tritt hier mit dem Sommer ein; die europäischen Getreidearten, dazu Reis, Baumwolle, Zuckerrohr und Tabak, bilden die wichtigsten Kulturpflanzen. An der Küste des Golfs treten immergrüne Laubhölzer und Palmen auf. politisches. Die Indianer, die alten Bewohner des Landes, sind fast ganz auf das westliche Jagdgebiet zurückgedrängt und umfassen, in viele Stämme geteilt, nur wenige Hunderttausende. Von den Eingewanderten haben die Engländer, Danke es [jankes] genannt, einen solchen Einfluß er- langt, daß sie alle übrigen Einwanderer, namentlich Deutsche und Fran- zosen, in kurzer Zeit zur Annahme von englischer Sprache und Sitte nötigen und so der Nordamerikanischen Nation einverleiben. Im W. wohnen noch viele Neger, welche einst als Sklaven von Afrika eingeführt wurden, feit 1864 aber ihre Freiheit erhalten haben, und Mulatten, d. h. Misch- linge von Weißen und Negern. (Neger und Mulatten über 6 Mill.) Die rastlose Thätigkeit der Bevölkerung und die massenhafte Einwan- dernng haben das Land in wenigen Jahrzehnten zu einem der ersten Kultur- staateu der Erde gemacht: Handel und Industrie blühen wie in den ersten Ländern Europas. Politisch zerfällt die Union in 39 Staaten, welche wie die Schweizer .Kantone, eine gemeinsame Verfassung haben mit einem Präsidenten an der Spitze; jeder Staat besorgt aber die eigenen Angelegenheiten selbständig. Außerdem bestehen noch 9 Territorien, welche erst dann zu Staaten er- hoben werden, wenn ihre Einwohnerzahl genügend gewachsen ist. Die Buu- deshauptstadt Washington* suöschingtn^ liegt am Ostabhange der Allegha- nies sälleg^nis^. An der buchten- u. hafenreichen atlantisch en Küste folgen von No. nachsw.: Wboston [bosttt], 370 T. Einw.. große Handels- und Gelehrtenstadt. Geburtsort John Franklins [fränflin]. 1) Der Mississippi-Missouri ist 7300 km lang, j Der Jäng-tse-kiäng . „ 5200 km lang. Der Amazoncnstrom . „ 5700 „ „ | Die Donau . „ 2800 „ Dcr Nil ......,6400' „ „ | Der Rhein...... 1300 „

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 6

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. Grundlegung der neueren Geschichte. I. Die Gfermaiicn und ihre Staatenmldungen auf römischem Reichsbodeu. 1. Die westgermanische Wanderung. Die Heimat des Urvolks der Indogermanen oder Arier suchte man früher gewöhnlich in Asien, heute wohl mit mehr Recht in dem Steppengebiet an der mittleren Wolga. Nach einem Zusammenwohnen während unmeßbarer Zeiträume und immer weiterer Ausbreitung zerriß das Urvolk in zwei Teile, einen östlichen, aus dem die Inder und Iranier, und einen west- lichen, aus dem die Armenier und Thraker, die Illyrier (Albanesen), die Griechen, die Italiker und Kelten, die Germanen und die Balto- Slawen hervorgegangen sind. Die Germanen saßen um 500 v. Chr. in dem Tieflande zwischen der mittleren Weichsel und der Elbe. Von hier aus haben sie sich in den nächsten 500 Jahren ausgedehnt. Das ist die westgermanische Wanderung. Nach 0. verbreiteten sie sich bis gegen den Pregel, nach N. über die Inseln der Ostsee und den Süden Skandinaviens, nach W., wo sie die Kelten vorwärts schoben, bis über den Niederrhein. Im S. war lange Zeit das deutsche Mittelgebirge die Grenze zwischen Germanen und Kelten. Als die keltischen Yolcae — nach ihrem Namen nannten die Germanen alle Kelten und später alle romanisch Redenden Welsche — aus ihren Sitzen in den westlichen Mittelgebirgen verschwanden, benutzten die Kimbern und Teutonen die dadurch entstehende Auflockerung der Yölkermassen zu dem verunglückten Yorstoß aus ihrer Heimat an der Mittelelbe und Nordseeküste nach Süden (I § 92). Der nunmehr nach Westen (Gallien) gerichteten Ausdehnung der Germanen setzte Cäsar eine

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 6

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. Grundlegung der neueren Geschichte. I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden. 1. Die westgermanische Wanderung. Die Heimat des Urvolks der .Indogermanen oder Arier sachte man früher gewöhnlich in Asien, heute wohl mit mehr Recht in dem Steppengebiet an der mittleren Wolga. Nach einem Zusammenwohnen während unmeßbarer Zeiträume und immer weiterer Ausbreitung zerriß das Urvolk in zwei Teile, _einen östlichen, aus dem die Inder und Iranier, und einen westlichen, aus dem die Armenier und Thraker, die Illyrier (Albanesen), die Griechen, die Italiker und Kelten, die Germanen und die Balto - Slawen hervorgegangen sind. Die Germanen saßen um 500 v. Chr. in dem Tieflande zwischen der mittleren Weichsel und der Elbe. Von hier aus haben sie sich in den nächsten 500 Jahren ausgedehnt. Das ist die westgermanische Wanderung. Nach 0. verbreiteten sie sich bis gegen den Pregel, nach N. über die Inseln der Ostsee und den Süden Skandinaviens, nach W., wo sie die Kelten vorwärts schoben, bis über den Mederrhein. Im S. war lange Zeit das deutsche Mittelgebirge die Grenze zwischen Germanen und Kelten. Als die keltig^fiil_edlßa.e — nach ihrem Namen nannten die Germanen alle Kelten und später alle romanisch Redenden Welsche — aus ihren Sitzen in den westlichen Mittelgebirgen verschwanden, benutzten die Kimbern und Teutonen die dadarch entstehende Auflockerung der Völkermassen zu dem verunglückten Vorstoß aus ihrer Heimat an der Mittelelbe und Nordseeküste nach Süden (I § 92). Der nunmehr nach Westen (Gal-lien) gerichteten Ausdehnung der Germanen setzte Cäsar eine
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